Sylvia Erben

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Sylvia Erben
Doktorandin im Promotionskolleg Rechtspopulistische Sozialpolitik und exkludierende Solidarität

Universität Tübingen
Promotionskolleg Rechtspopulistische Sozialpolitik und exkludierende Solidarität
Gartenstraße 19
72074 Tübingen

sylvia-maria.erben@uni-tuebingen.de


Zur Person

Sylvia Maria Erben hat zunächst Politikwissenschaft und Germanistik in Regensburg und anschließend Friedensforschung und internationale Politik an der Eberhard Karls Universität in Tübingen und der Jawaharlal Nehru Universität in Neu-Delhi studiert. Zuletzt bearbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin unter Finanzierung der Hans Böckler Stiftung das Forschungsprojekt „Gewerkschaften und Rechtspopulismus. Erfahrungen im Ländervergleich.“Zu Sylvia Erbens Arbeitsschwerpunkten zählen Populismusforschung, Friedens- und Konfliktforschung, Rechtsextremismus und politische Bildung. Neben ihrer Lehre an der Universität Tübingen im Studium Professionale ist sie als freie Referentin für die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg im Bereich der Friedensbildung und im Fachbereich Jugend und Politik tätig.


Promotion

Rechtspopulismus als Herausforderung für die außerschulische politische Bildung

Es ist eine weitverbreitete Annahme, dass politische Bildungsformate in der Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Weltbildern eine zentrale Rolle spielen: Forderungen, mehr politische Bildungsformate – gezielt auch im außerschulischen Bereich - in der Beschäftigung mit Rechtspopulismus zu fördern, unterliegt häufig die Annahme, dass Seminare und Bildungsbausteine zu einer Solidarisierung mit Bevölkerungsgruppen beitragen können, die in rechten Weltbildern diskriminiert werden. Trotz des vermeintlichen Potentials, das der politischen Bildung hinsichtlich einer Begegnung des rechten Gedankenguts attestiert wird scheint allerdings weitgehend unklar zu sein, wie angemessene Bildungsangebote aussehen könnten, die populistische Phänomene bearbeiten. Während eine präventive Bearbeitung von Einstellungen, die rechtspopulistisch anschlussfähig sind, bereits seit vielen Jahren u.a. in Form von (Rechts)Extremismusprävention stattfindet, stellt sich die Frage, ob politische Bildung durch Seminare, Fortbildungen und weitere Veranstaltungsformate eine Form des Umgangs mit rechtspopulistischen Einstellungen sein kann und wo politische Bildungsarbeit für eine wirksame Be- und Entgegnung konzeptionell ansetzen muss. 

Ziel der Dissertation ist es daher, offenzulegen, welche Erfahrung bislang mit unterschiedlichen Be- und Entgegnungsstrategien im Umgang mit Rechtspopulismus in der außerschulischen politischen Bildung gemacht worden sind und auf welche Solidaritätsvorstellungen und Normen dabei zurückgegriffen wird. Hierbei sollen verschiedene (staatliche, kirchliche, gewerkschaftliche und freie zivilgesellschaftliche) Träger der politischen Bildungsarbeit in einem Ost-West-Vergleich im Hinblick auf die durch sie entwickelten Umgangsstrategien mit dem Rechtspopulismus untersucht werden.

Betreuer: Prof. Dr. Hans-Jürgen Bieling; Zweitbetreuung: Prof. Dr. Sophie Schmitt (JLU Gießen)


Publikationen

(2022) mit Bieling, Hans-Jürgen: Exklusionslinien in der wohlfahrtsstaatlichen Programmatik und Praxis rechtspopulistischer Parteien in Österreich, Schweden und den Niederlanden. In: Sorce et al. (Hrsg.): Exkludierende Solidarität der Rechten. Springer VS: Bielefeld, S.21-36. [free access]

(2020) mit Bieling, Hans-Jürgen: Gewerkschaften und Rechtspopulismus. Erfahrungen und Lernprozesse aus Österreich, Schweden und den Niederlanden im Vergleich. Study 440. Hans Böckler Stiftung. Zugriff unter: https://www.boeckler.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-007684.

(2019): Who watches the Watchmen? Die Rolle des Verfassungsschutzes im NSU-Komplex. In: Politikum, 5 (3), S.54-60.